Herzlich Willkommen auf der Seite des TV Fischbek Tischtennis!

Abteilung Ι Ansprechpartner Ι Trainingszeiten Ι Aktuelles Ι über uns Ι Herrenmannschaften Ι Jugendmannschaften Ι Spielberichte Ι Archiv


 

TVF 1: Biss(chen) im Abstiegskampf, kein Biss(ch)en in Harburg

SCALA min

In ihrer Dissertation „Zombie Society: Mediale Modulationen der Figur des Zombie in Vergangenheit und Gegenwart“ geht Vanessa Kleinschnittger auf 215 Seiten der Frage nach, warum sich der Zombie in den vergangen Jahren zu einem omnipräsenten, crossmedialen Phänomen verselbstständigt hat und charakterisiert den modernen Zombie des 21. Jahrhunderts. Hätte die Wissenschaftlerin während ihres Schaffens die 1. Herrenmannschaft des TV Fischbek Tischtennis kennengelernt, wäre vermutlich noch ein weiteres Kapitel zu der Abhandlung hinzugekommen.

Pünktlich zu Halloween befand sich unsere müde Truppe in einem derart bemitleidenswertem Gesamtzustand, wie man ihn sonst nur von den wandelnden Fleischjägern kennt. Nachdem Max bereits länger mit Fußverletzung ausfiel und Vinc nach wie vor mit einer hartnäckigen Erkältung kämpfte, läuteten Phils Erkrankung und Stefans Verletzung bei den BCDE-Meisterschaften endgültig die teaminterne Apokalypse ein. Das erste Mal seit vielen Jahren musste gegen den WTB deshalb sogar ein Spiel kampflos abgesagt werden.

Doch wer in „Angriff der Lederhosenzombies“, „Shaun of the dead“, „Zombiber“, „Stolz und Vorurteil & Zombies“ und „Anna und die Apokalypse“ aufgepasst hat oder nun plötzliche Lust verspürt, in 215 Seiten wissenschaftliche Abhandlung über Zombies zu schmökern, weiß: Gerade, dass sich die Zombies trotz allen Unwägbarkeiten nicht geschlagen geben und weiter träge über den Boden schlurfen, macht sie so erstaunlich und ist Teil ihrer Faszination.

Dem in dieser Saison zumeist ungestillten Durst nach Punkten folgend, nahm unser Tross die weite Reise über die Elbe auf sich. Inzwischen hatte sich unser Lazarett etwas gelichtet: Max, Vinc und Phil meldeten sich vergleichsweise fit und lediglich Stefan konnte nicht zum Schläger, dafür aber zum Lenkrad greifen und leistete im Timmerloh wichtige moralische Unterstützung. Für ihn rückte Horn-Held Hadrian, korrigiere, Adrian in die Haufstellung – danke an die zweite Mannschaft für die Bereitschaft, uns im Kampf um den Klassenerhalt zu unterstützen.

Überraschend standen zu Beginn der Partie zudem mit Simeon und Jonas zwei Verflossene in der Tür. Auch wenn es Zuschauer gibt, die es bei unseren Partien sogar noch länger aushalten als bis zwei Minuten nach dem Einspielen – schön, euch zu sehen!

Im Doppel keine Experimente: Vinc und ich starteten als Doppel 1 und da erstgenannter in meiner Erinnerung der Einzige war, der ab und an einen Ball auf die andere Seite des Tischs spielte, hatten wir insgesamt recht wenig Mühe. Überzeugend agierte auch das neue Traumdoppel 2 Robin/Max, von dem wir uns bereits seit dem 1. Spieltag viel versprechen und am vorletzten Spieltag der Hinserie nun tatsächlich auch das erste Mal gemeinsam an den Tisch ging. Niclas und Addi kamen hingegen noch nicht so richtig in Schwung und mussten in vier Sätzen gratulieren. Doppel 2:1.

Im oberen Paarkreuz wollte Vinc die volle Packung Sport für seinen Mitgliedsbeitrag und bescherte sich selbst zwei lange und spannende Fünfsatzspiele – einmal mit dem besseren Ende für uns, einmal mit dem besseren Ende für SCALA. Robin tat sich in seinem ersten Einzel anfangs schwer mit dem gnadenlosen „Langer Aufschlag und drauf“-Spiel seines Gegners, bekam es dann jedoch besser in den Griff. Vermutlich suchte er vor seinem zweiten Einzel unbemerkt den Alsterdorfer Wochenmarkt auf, denn die Bananen, die er hier seinem Gegner um die Ohren zog und die Überlegenheit, mit der er das Spiel diktierte, können als absolute Frechheit gelten. Oben 3:1.

In der Mitte war Max nicht anzumerken, wie lange er keinen Schläger in der Hand hatte und er bewies, wie wichtig er für uns sportlich, mit seiner Lockerheit aber auch menschlich ist. Außerdem: Wenn der Schläger so easy in der Hand dreht und er seinem völlig verdutzten Gegner unberechenbar die Bälle um die Ohren haut wie phasenweise im ersten Einzel, sieht das für den Rest auch einfach geil aus! Leider lief das zweite Einzel nicht in seine Richtung, lag aber auch daran, dass ich ihn an den Side Court verbannte. Meine Auftritte lassen sich wohl am ehesten mit dem Wort wackelig beschreiben. Irgendwie war der Druck, auf jeden Fall für Punkte zu sorgen, gefühlt an diesem Abend besonders hoch. Robin und Niclas schafften es aber, mich lockerer zu machen und so konnte ich mit zwei Siegen beitragen. Kuriosität des Abends: Mein zweites Einzel endete überraschend früh, nachdem sich mein Gegner durch die zugegeben laut diskutierende zweite Vertretung unserer Gastgeber in der anderen Hälfte der Halle gestört fühlte – schade! Mitte 3:1.

Den Start in das untere Paarkreuz hatten wir uns definitiv anders vorgestellt. Materialspieler gehören nicht wirklich zu Adrians favorisierten Gattung Widersacher und so musste er sich seinem sehr sicher agierenden Kontrahenten geschlagen geben. Währenddessen machte Niclas‘ Gegner ihm am Nebentisch deutlich, dass es ihm völlig egal ist, welche Rotation im Ball ist und er trotzdem mit der Vorhand schießen und treffen wird – ziemlich unorthodox, aber sehr erfolgreich. Vor der Rückrunde im unteren Paarkreuz war unsere Stimmung daher angespannt. Zwei weitere Niederlagen und es geht doch noch ins Entscheidungsdoppel. Doch Niclas und Addi zerstreuten unsere Befürchtungen und zeigten (klug betreut durch Gatze und Max) gute Leistungen. So verließ erst Adrian und kurze Zeit später auch Niclas den Tisch als Sieger. Unten 1:2 (2:2, wenn es gezählt hätte).

Mit dem 9:5-Sieg gegen den SC Alstertal-Langenhorn verschafft sich die erste Herren etwas Luft im Abstiegskampf und falsifiziert zugleich den Mythos einer beginnenden Zombifizierung. Zitat: „Der Zombie ist in seinem Wesen nicht böse, denn er handelt gar nicht bewusst. Er zeichnet sich vielmehr durch sein mechanisches Handeln und seine völlige Willenlosigkeit aus.“ Der TVF1 hingegen hat seinen Willen unter Beweis gestellt und wird dies auch in Zukunft tun müssen, um der Unterwelt der Tabelle zu entfliehen.

Bleibt noch zu erwähnen, dass Robin vermutlich eine große Karriere als Diplomat oder Chefunterhändler schwieriger Verhandlungen ins Haus steht. Wie er da am Hörer Norb um den Finger wickelte und doch noch Teile der zweiten Mannschaft zu einem spätabendlichen Treffen in Harburg überzeugte – ganz groß! Dumm nur, dass uns das Caspari zwar liebend gern Getränke servierte, wir jedoch viel zu spät herausfanden, dass die Küche schon lange geschlossen ist. Na, immerhin Gabriel hatte ein Bananenweizen bestellt und fand in seinem Kelch noch einige der Früchte, die Robin seinem Gegner zuvor um die Ohren gehauen hatte.

Zum Abschluss der Hinrunde geht es für uns noch einmal in den Norden zu Germania Schnelsen. Wir erwartet nichts und hoffen auf Großes!

Seid gegrüßt und und auf alles vorbereitet,
Phil